Privatisierung ist voll super und so

Oh Post!
2.liebster Hassgegner gleich nach Rewe.
Gegen 15 Uhr beträgt die durchschnittliche Wartezeit 20 Minuten, mit verstreichendem Nachmittag stetig ansteigend.
Dafür wird die Erreichbarkeit von Postdienstleitungen stetig ausgedünnt, die ehemalige Idee von Postagenturen in Einzelhandelsgeschäften ist offenbar außer Mode gekommen. Lediglich bei Briefkästen ist noch ein gesetzlicher Finger drauf, sonst müsste man zu denen wahrscheinlich auch schon ne Tagesreise einplanen, oder lieber gleich direkt zum Briefzentrum fahren.
Und für dieses Serviceangebot, das kaum noch Wünsche unerfüllt lässt, wird dann auch noch mehr als regelmäßig das Porto erhöht. Sicherer ist ja nur noch der Anstieg der Bahnfahrpreise.
Und wie ebenda sieht das bedauernswerte Personal am Ende der Nahrungskette davon selbst überhaupt nichts, im Gegenteil. Die Arbeitsbedingungen der Paketler sind ja schon sprichwörtlich schlecht. Egal wo. Und bei Briefzustellern schaut es nicht besser aus.
Sparwitz ist, dass das früher alles nicht mal besser war. Ich stand auch schon als Teenie viertelstundenlang in der Post an, und Postämter gab ’s pro Ort auch nur je eines (hey, auf dem Land, ja?). Und konnte ein Postbote damals gut oder zumindest anständig leben von seinem Lohn? Ich weiß es nicht.

Die Privatisierung hat ’s also voll gebracht.
Das Serviceangebot ist gleich [schlecht] geblieben, Preise sind gestiegen und die Arbeitsbedingungen haben sich verschlechtert.
Hatte man immer irgendwie leicht anders gehört, nech.

Oh, doch, einen Vorteil hab ich dadurch.
Wenn mir die Schlange an der Post, die schon die Haustür erreicht hat, zu lang ist, kann ich zu nem anderen Paketshop gehen und meine vermaledeite Retoure dort abgeben. Billiger als mit DHL. Und mit der bösen Gewissheit, dass ich dem Lohndumping auch noch Vorschub geleistet habe dadurch. Aber würde ich das nicht ohnehin tun?