Erwerbsregel Nr. 146

„Verkaufe nicht das Steak, verkaufe das Brutzeln“

Früher mußte ich darüber noch lachen. Denn natürlich kann man das Brutzeln viel öfter verkaufen als ein einzelnes Steak, nämlich ungefähr so lange, bis das Steak jenseits allen Brutzeln verkohlt ist. Insofern wirkt das ja eigentlich ganz amüsant und eigentlich sogar clever.

Inzwischen hat der Spruch aber von der Realität eine Konnotation erfahren, von der mir grundsätzlich schlecht wird.
Verkauft werden soll nicht mehr das Steak, oder das Brutzeln, sondern die Illusion, dass durch den Besitz von teils Steak, teils Brutzeln die ganze Hipness, Fitness, Glückseligkeit und Perfektion der Werbefiguren auch auf den (gehorsamen) Konsumenten abfärbt.

Aktuelle Spitze des Eisbergs war grade ’ne Werbung, die mich echt auf die falsche Fährte lockte. Viel Sound, Shazam ward auch erwähnt, aber eigentlich ging ’s angesichts von ungefähr einem Dutzend hipper junger musikalischen Menschen um ihre Hosen. Hoppla. Darauf wäre ich nicht gekommen.

Nur Leute, Werbetreibende und euch vorhergehend noch viel dringender, Produktpfleger und -entwickler:
Ich will nicht dauernd eine neue Sorte Steak, ich will auch kein neues Brutzeln, und ich will erst recht kein Image. Ich will das kaufen können, was mir vorschwebt. Und mit solchem Bullshit kommt euer Kram sicher nicht auf meine Liste.